In Arbeitsgemeinschaft mit guba+sgard Landschaftsarchitekten und Ralph Appelbaum Associates (Ausstellungsgestaltung) gewinnen Hoskins Architects im September 2020 den 1. Preis im Realisierungswettbewerb für den neuen Gedenk- und Lernort Laagberg in Wolfsburg.
Im Stadtteil Laagberg wurden 2017 Fundamentreste ehemaliger Gefangenenbaracken eines Außenlagers des KZ Neuengamme entdeckt. An dieser Stelle soll nun ein würdiger Gedenk- und Lernort entstehen – ein Ort der Kommunikation. Unser architektonischer Ansatz: Wir nehmen eine beobachtende Position ein. Die Ambivalenzen zwischen Stille und Lebendigkeit (Wald und Wohngebiet), Verarbeiten und Vergessen, Fremdbestimmung und Eigenverantwortlichkeit bestimmen den Entwurf. Mit der historischen und räumlichen Distanz fragen wir uns, wie wir zum gegenwärtigen und zukünftigen Umgang mit Erinnerungskultur stehen. Zwischen Supermarkt und Tankstelle positionieren wir den neuen Gedenk- und Lernort als Stolperstein und Zeichen seiner Zeit. Am Ort, wo einst der elektrische Zaun das Lager begrenzte, erzählt das „Regal der Erinnerungen“ die Geschichten der einzelnen Häftlinge. Der Entwurf öffnet und erweitert den Betrachtungsraum über einen neuen Steg entlang der historischen Waldkante. Wie im Orthogonalverfahren vermisst er das einstige Lager und macht seine Dimensionen über eine Quer- und eine Längsachse erfahrbar. Vom Längssteg aus, der an der ehemaligen Waldkante und parallel zum historischen Lager verläuft, blicken wir auf die Fläche. So wird erfahrbar gemacht, was nicht mehr sichtbar ist.